Ich will hier eine etwas längere und etwas verzwickte Geschichte erzählen.
Achtung : Es handelt sich hier um persönliche Erfahrungen ! Diese sollen keine tierärztliche Diagnose ersetzen, oder zu Selbstbehandlungen auffordern !

unerträglicher Juckreiz und Fellverlust

(…und was bei unserer Katze dazu geführt hatte)

Etwa mit zweieinhalb oder drei Jahren begann Djinni sich so intensiv zu putzen, dass auf ihrem Rücken und an ihrem Schwanz nur noch stachelige Stoppeln zu fühlen waren. Sie putzte sich immer öfter wie gehetzt und als müsse sie irgendetwas von ihrem Rücken weg bekommen. Als sich dann noch leichtes fast neurotisches Verhalten einstellte, das dieses zwanghafte Verhalten schon auslöste, wenn man sie nur leicht berührte oder sie Gegenstände leicht streifte, musste gehandelt werden. Ungeziefer war ausgeschlossen, und so sollte mal wieder der Tierarzt Licht in dieses dubiose Verhalten bringen. Es wurden Blutuntersuchungen auch auf Allergene und anderes gemacht. Eindeutiges war nicht auszuloten, also wurde für´s erste eine Ausschlussdiät verordnet. Irgendwo musste man beginnen die Ursache zu suchen. Sie sollte für die erste Zeit ausschließlich hypoallergenes Futter bekommen. Wenn der Juckreiz dadurch verschwinden würde, könne man nach und nach einzelne Futter versuchsweise wieder dazu füttern, oder nur noch das anti-allergene Trockenfutter füttern. Mit auf den Weg bekamen wir, dass Katzen immer häufiger an Futterunverträglichkeiten zu leiden haben.

Keine unserer alten Katzen die abwechselnd mit den “normalen” Überall-Futtermarken gefüttert wurden zeigte solche Auffälligkeiten. Und ausgerechnet jetzt, wo wir über richtiges Katzenfüttern und Schadstoffe im Futter ausgiebig gelesen hatten und entsprechend nur noch vermeintliches “anständiges Futter” verfütterten kommt so eine Allergie und Unverträglichkeit !?

eine kleine Vorgeschichte

Djinni unser kleiner Akrobat, war noch nicht sehr lange bei uns und hatte noch teilweise ihre Milchzähnchen, und tobte übermütig mit Mara durch die Wohnung. Dabei rutschte sie von der Holzlehne eines Stuhles ab und mit dem Kinn auf die Lehne, was ich nur zufällig sah. Djinni wurde untersucht, alles schien noch dran. Und nach einer kurzen benommenen Phase wurde weiter gespielt.
In der nächsten Zeit entdeckte ich bei der Zahnkontrolle am Unterkiefer eine Beule/Bluterguss und dass zwei Schneidezähnchen fehlten. Nach dem die Beule nicht verschwinden wollte ging es zum Tierarzt: “Alles okay und kein Grund zur Sorge.” Auch die fehlenden Zähnchen seien nicht so tragisch. Beruhigt ging es nach Hause. Noch dreimal waren wir in Abständen beim Tierarzt weil mir mit dieser Zahnsache wirklich nicht wohl war. Nachdem sie immer dünner wurde und ungern fressen mochte, war der Tierarzt wieder mal an der Reihe und diesmal wurde festgestellt, dass an eben dieser Stelle 2 Zähne faul waren. FORL wurde vermutet. Ich habe allerdings nochmals auf diesen Unfall hingewiesen. Ende vom Lied, die Zähne waren nach einer Sondierung unter Narkose bis auf diese zwei in Ordnung.

Katzen-Zahnschmerz so schlimm wie unser !
Tscherno / Foter.com / CC BY

der nächste Akt

Diese Allergie und die faulen Zähne sowie ein Umzug fanden etwa im gleichen Zeitraum statt. Also in der neuen Wohnung starteten wir die Ausschlussdiät und die Zahn-OP. Djinni nahm etwas zu, das Fell wuchs auch zaghaft wieder. Aber kaum schien alles ins Lot zu kommen bekam Djinni Probleme mit Blasenentzündungen und auch der Juckreiz zeigte sich abgeschwächt wieder.

Es wurde vom Tierarzt angemerkt, dass es besonders sensible Katzen besonders gern mit Blasenentzündungen erwischt und es oftmals einen psychischen Hintergrund hätte. Ob denn irgendetwas vorgefallen sei, was sie so hatte reagieren lassen? Uns fiel dazu nichts ein.
Djinni bekam Medikamente und es wurde wieder besser. Die Blasenentzündungen kamen aber kurz darauf wieder. Beim letzten diesbezüglichen Tierarztbesuch hatte ich eine zuvor aufgefangene Urinprobe von ihr dabei. Gleiche Fragen, gleiche Prozedur plus Urinuntersuchung folgten. Es wurden Splitter im Urin gefunden ! Splitter zu verstehen als eine Vorstufe von Harnsteinen, und diese Splitter reizen Nieren und Blase heftig!
*Das waren dann ja mal handfeste psychische Ursachen!*Ironie aus**

Was sie denn gefüttert bekäme ? Na, nahezu ausschließlich das verordnete Allergiefutter! Ich meinte zu sehen wie sich Tierarzt und Laborgehilfin vielsagende Blicke zu warfen (und interpretierte für mich, dass dazu ein Zusammenhang bereits beobachtet und registriert worden war…, vielleicht irre ich auch).
Fazit: Allergiefutter wurde abgesetzt, dafür gab es Futter gegen Harnsteine vom gleichen Hersteller, leider auch wieder Trockenfutter.
Jetzt besserten sich aber “Allergie” und Blase. ENDLICH!

mein eigenes Fazit aus der Sache

• A.
  Wenn ich wieder etwas an den Katzen beobachte, so werde ich zukünftig sicherlich erheblich hartnäckiger am Ball bleiben.
• B.
  Für mich als Laien stellt sich das gerade Geschilderte wie folgt dar. Durch den verrottenden Zahn sind Nieren belastende Stoffe in Djinnis Körper angeflutet, die diesen Juckreiz verursacht haben und möglicherweise auch Schmerzen in der Nierengegend. Denn der Haarverlust trat in diesem Bereich auf. Die Vermutung einer Nierenbeteiligung hat sich für mich mit den Blasenentzündungen (Splitter von Harnstein ) und damit wieder auftretendem Juckreiz über den Nieren erhärtet.
• C.
  Das Erlebte bestärkt mich darin, dass ich weiterhin wie von Anfang an geplant möglichst breit gefächert füttern werde. So glaube ich mögliche Mängel einzelner Futtersorten mit anderen Futtersorten und Zusammensetzungen kompensieren zu können. Soll heißen, wenn mal z.B. ein Futter zu hohe Vitamin oder Mineralwerte aufweist und ein anderes dessen zu wenig hat, gibt es einen Mittelwert, der sich einem akzeptablen Wert annähert. Das gilt hier auch bei möglicherweise unbemerkt mit Schadstoffen belastetem Futter. Natürlich wird das Futter unserer Katzen vorab schon so ausgesucht dass es gut ausgewogen ist.
  (dazu vielleicht an anderer Stelle demnächst mehr)