Puschkin Red (Puschel)
oder Puschel, Pusch und anders
Tiger inside
Puschkin kam als Tierschutzfall zu uns, weil er mit 14 Wochen bereits etliche Besitzerwechsel hinter sich hatte. Einer meinte, er hätte eine Allergie gegen ihn und überall Pusteln, ein anderer meinte er hätte ganz plötzlich doch keine Zeit mehr und ein weiterer hatte Angst das Tierchen könnte ihm verhungern… . Keiner kam mit seiner Marotte klar. Er wuchs auf dem Hof einer Bäckerei auf. Und kannte als Futter nur Kuchen, Teigwaren und Marmeladenbrote… . NEE!! Wer DAS glaubt !! Das war uns nicht vorstellbar !
Rot -nur ROT !-
sollte unsere nächste Katze sein …
…also wir “griffen zu” und begaben uns in das rote Abenteuer. Er kam dann zwanzigköpfig zu uns (eher mehr). FLÖHE ! (AHA ! = die Pusteln !) Das Kerlchen hatte massig dieser Mitesser dabei. Gut: Flöhe sind recht einfach zu beseitigen…; und waren dann auch schnell erledigt.
Aber der Bursche verweigerte jegliches Futter ! Dafür verschwanden alle Frühstücksbrotreste, selbst aus dem Abfall und in Krümelform.
Am dritten Tag war ich es leid , konnte es nicht mehr mit ansehen und habe den Sturkopf im Schneidersitz auf dem Boden festgehalten und über eine halbe Stunde lang Katzendosenfutter in kleinen Stückchen in sein Schnäuzchen geschoben. Er weigerte sich wehrhaft den Geschmack zuzulassen und spuckte es wieder und wieder aus. Als er den Geschmack dann endlich doch zuließ, fraß er so hungrig wie er war, eine halbe Ewigkeit dies schaurige “Zeugs” und akzeptierte es fortan ohne Murren als essbar. Ich hatte allerdings zukünftig weitestgehend versch… . Kann sich wer vorstellen wie ich nach dieser Aktion nach Katzenfutter gestunken habe ??
Die Katze mit dem eigenen Universum
Puschkin wuchs zu einem schönen und kräftigen Kater heran, dessen gesamte Erscheinung harmonisch war. Aber eine Katze mit so eng und klar umgrenzter (sturer?) Vorstellung über die Welt ist mir nicht wieder untergekommen.
Seinen Clan beschützte er ohne wenn und aber, wenn er es für notwendig hielt. Sein Clan, das waren die Katzen, der Hund und selbst wir Menschen. Er begriff sich gern als der Boss und erteilte dann und wann schon mal eindrückliche Lehrstunden.
Held Puschkin – der Maustöter
Einmal fing er eine Maus und liess dies die drei anderen Katzen(darunter ein Gast) theatralisch wissen. Er scharte sie im Meterabstand um sich und erzählte haarklein mit brummeln, maunzen und dramatischen Gesten wie er sie erlegt hatte. Andächtig lauschten die anderen Katzen seinen Ausführungen. Ein unglaublicher Anblick !
Leider hat sich Löwenherz Pusch von einer der Gastkatzen abgeguckt, wie man Seinesgleichen hie und da piesacken konnte : Wilde Grimasse machen, gefährlich langsam und staksig auf das Opfer zugehen, so tun als wäre man nun wirklich irre geworden und wolle das Gegenüber leibhaftig verspeisen ! Er hatte jedesmal eine diebische Freude daran, wenn seinen Opfern der Schreck in die Glieder fuhr. (Das war leider nicht der Harmonie in der Gruppe förderlich…; und wir, als auch der Hund, haben dieses Gebaren wann immer möglich unterbrochen)
Die Welt soll mir gehören !… aber eigentlich will ich sie so doch nicht…
Ein anderes Mal verlangte seine Sicht der Welt, er müsse unbedingt außerhalb des Hauses mal nach dem Rechten sehen, koste es was es wolle. Wir konnten dies bis auf dieses eine Mal unterbinden. Puschkin fand also Abends unbemerkt einen Weg aus dem Haus. Pech nur, dass es genau da begann Bindfäden zu regnen, Pech auch, dass ausgerechnet in dieser Nacht eine Scheune in der Nachbarschaft abbrannte und die Feuerwehr mit schwerem Gerät vor unserem Haus polterte… .
Am nächsten Morgen miaute es auf´s kläglichste aus unserem Keller. Puschel wollte ins Haus, DRINGEND! ;o)
Seit dieser Nacht stand fest : Das Draußen ist total doof ! Das braucht keine Katze !
Helden werden ermordet…
Puschkin wurde wie Knubbel auch sehr sorgfältig und exakt nach Plan durch geimpft. Auch hier erwies sich das als Mord auf Raten. Auch dieser kräftige, gesunde Bursche bekam durch den fehlerhaften Impfstoff ein aggressives Felines Sarkom. Dazu Ausführliches unter der Rubrik Medizin. Nach mehrfachen Operationen mussten wir ihn mit 14 Jahren endgültig gehen lassen.